21.11.2018

“Sportlich Sprache lernen” – ein innovatives Fortbildungskonzept

Das „Willkommen im Fußball“-Bündnis um den SC Freiburg, die step stiftung, die Stadt Freiburg und dem Polizei-Sportverein Freiburg veranstaltete unter dem Motto „Sportlich Sprache lernen“ eine kostenlose Fortbildung, bei der die Verknüpfung von Sprache und Sport im Mittelpunkt stand. Mittendrin begeisterte Gäste aus England. 

Das Fortbildungsangebot der step stiftung wird unter “step fortbildung” geführt. Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des „Willkommen im Fußball“-Bündnisses erstmals nach der erfolgreichen Erprobungen umgesetzt. Die Frage, wie kann sportlich Sprache erlernt werden, stand im Fokus. Mittendrin acht Vertreter englischer Profivereine, die sich deutschlandweit über das Programm „Willkommen im Fußball“ informierten. Das bundesweite Engagement für junge Geflüchtete ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, initiiert und gefördert von der DFL Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Naomi Westland, Project Manager „Football Welcomes“ von Amnesty International UK, reist für eine Woche mit sieben Vertretern von Vereinen und Fußball Organisationen (Chelsea FC Foundation, Aston Villa Foundation, Middlesbrough FC Foundation, Leicester City Football Club, the Football Association) nach Deutschland und besucht Projekte und Institutionen, um deren Projekte und Strategien zu erfahren und in Austausch zu treten. Um den Gäste aus England einen Einblick in die regionalen Projekte in der Flüchtlingsarbeit zu geben, stellten die einzelnen Partner des Bündnisses (Stadt Freiburg, PSV Freiburg e.V., SC Freiburg e.V., step stiftung) ihre Einsatzfelder und Angebote in Freiburg vor. Peter Egetemaier, Präsident des Polizeisport-Vereins, und Repräsentant der Austragungsstätte der Veranstaltung, begrüßte die Vertreter mit warmen Worten.

Projekte wie das Freunde statt Fremde Training, kick for refugees oder kick verbindet, sind Ansätze, die es in England bereits in ähnlicher Form gibt, wo es aber speziell im Frauensport und im sportlichen Bildungsauftrag an Ideen und Expertise fehlt. Während eines gemeinsamen Mittagessens wurde der Sport und die soziale Bedeutung in der Flüchtlingsthematik Zentrum der Diskussionen. Ein erkenntnisreicher und bedeutsamer Austausch, der allen Parteien einen wertvollen Beitrag bringt. „Es war eine inspirierende Woche. Besonders gaben mir die unterschiedlichen Ansätze und Projektideen einen tollen Einblick in die Vielfalt der Tätigkeiten in der Flüchtlingshilfe in Deutschland. Ich bin sicher, alle nehmen diese Eindrücke mit zurück, um genauso innovativ zu agieren, wie unsere Freunde in Deutschland“, resümiert Naomi Westland, Amnesty International.

Nachmittags wird das Gelände des PSV Freiburg e.V. in ein Bildungszentrum verwandelt. 40 junge Frauen und Männer sind voller Vorfreude auf eine Fortbildung, veranstaltet vom WiF-Bündnis Freiburg und durchgeführt von step fortbildung. „Sportlich Sprache lernen“ ist das Thema der Veranstaltung, dass in Theorie und Praxis stattfindet.

„viertel vor drei“: ruft Referent Ludwig Voß und 20 junge Frauen und Männer laufen mit dem Ball am Fuß um Hütchen. Diese sind angeordnet wie Ziffern einer Uhr und beschriftet mit den Zeiten. Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Erzieherinnen und Erzieher, pädagogische Fachkräfte lernen hier beispielhaft, wie Übungen sprachsensibel erweitert, angepasst und umgesetzt werden können. Zur gleichen Zeit referiert und informiert Hanna Siegismund über das Erlernen von Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und erklärt die Rolle als Sprachvorbild im sportlichen Kontext. Die große Breite an Teilnehmenden, zeigte den Bedarf und die Interesse an solchen Themen, die in der Migrationsgesellschaft „Deutschland“ genutzt werden müssen.

Christian, Erzieher im SOS-Kinderdorf, über die Wirkung von sprachsensiblen Sporteinheiten: „Diese Themen bewirken ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Gemeinschaft. Sprache beflügelt Freundschaften zu knüpfen. In meiner Arbeit mit Kindern möchte ich das Erlernte im Kinderdorf, bei Freizeiten und im Sport anwenden“ Inspiriert mit neuen Ansätzen und Eindrücken kehrten die Teilnehmenden in Ihre Arbeitsstätten zurück, um Kindern und Jugendlichen mit dem Medium Sport und Fußball den Spracherwerb zu erleichtern.

Mehr zum Programm „Willkommen im Fußball“ finden Sie hier.

Bildnachweis: step stiftung / ZERO Foto