20.11.2014
20.11.2014
Sie heißen „Forever Kickers“ oder „Brazilian Youngsters“ – und sie spielen Fußball. Eigentlich nichts Außergewöhnliches. Doch was die sportbegeisterten Jugendlichen der Pforzheimer Bolzplatzliga verbindet, ist weitaus mehr als die Leidenschaft für das runde Leder. Die meisten stammen aus familiär schwierigen und sozial schwachen Verhältnissen. Viele sind Flüchtlinge aus den Krisenregionen Irak oder Syrien und suchen Schutz in einem neuen Lebensumfeld. Und dabei hilft ihnen eben auch der Fußball.
Die Pforzheimer Bolzplatzliga ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Sportkreis Pforzheim / Enzkreis e.V., der SJR Betriebs GmbH und der Jugendförderung der Stadt Pforzheim und wird seit 2013 von der Bundesliga-Stiftung gefördert. Junge Menschen lernen hier soziale Kompetenzen wie Team- und Konfliktfähigkeit, begegnen Jugendlichen anderer sozialer und kultureller Herkunft und bauen Vorurteile ab.
Freitags und samstags werden die Ligaspiele auf Bolzplätzen in den unterschiedlichen Stadtteilen ausgetragen. Durch die Förderung der Bundesliga-Stiftung ist bereits im zweiten Jahr auch eine Wintersaison mit insgesamt sechs Spieltagen möglich. Ein ganzjähriges Freizeitangebot, das bis zu 100 Jugendliche im Alter von 11- bis 16 Jahren am Wochenende zusammenbringt. Dabei geht es jedoch um weit mehr als nur um das Fußballspielen: Ein Ligarat, bestehend aus Spielern der teilnehmenden Mannschaften, sorgt für den reibungslosen Ablauf. Betreut von pädagogischen Fachkräften treffen sich die Jugendlichen regelmäßig, legen selbst Regeln und Rahmenbedingungen fest und entscheiden während der Spielzeit über Sanktionen. Der Fairplay Gedanke ist ein zentrales Element der Bolzplatzliga.
Schirmherr ist der Pforzheimer Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum, der das Projekt intensiv begleitet und sich für das Miteinander in Pforzheim einsetzt: „Integration beginnt im Sport“, weiß Krichbaum, „die Bolzplatzliga ist hierfür ein tolles Beispiel.