Eine Gruppe von Menschen steht dicht gedrängt in mehreren Reihen auf einer Bühne. „Berliner Abend“: Die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Lernorte und der Beirat von „Lernort Stadion“ tauschten sich über Ideen und Impulse aus. ©Nadine Renneisen

15.02.2023

„Berliner Abend“ von Lernort Stadion: Über die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs

Rund 130 Personen aus Politik, Sport und Gesellschaft folgten der Einladung des Lernort Stadion e.V. und nahmen am „Berliner Abend“ teil. Dabei wurde über die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs am Beispiel der Weltmeisterschaft 2022 und der Europameisterschaft 2024 und die Rolle des Programms „Lernort Stadion“ diskutiert. 

Das von der DFL Stiftung geförderte Programm „Lernort Stadion“ bringt seit 2009 politische Bildungsangebote niedrigschwellig für Jugendliche in Fußballstadien. Schulklassen und Jugendgruppen kommen für bis zu fünf Tage ins Stadion, um sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.

Nach einer Begrüßung von Birger Schmidt, Geschäftsführer des Lernort Stadion e.V., und Franziska Fey, Vorstandsvorsitzende der DFL Stiftung, betonten die Beiratsmitglieder Mitri Sirin, Fernsehmoderator und Journalist, sowie Henning Harnisch, Vizepräsident und ehemaliger Basketballprofi bei Alba Berlin, die Relevanz des Programms für Jugendliche.

Birger Schmidt, links, und Franziska Fey, rechts, stehen auf einer Bühne.
Birger Schmidt, Geschäftsführer des Lernort Stadion e.V., und Franziska Fey, Vorstandsvorsitzende der DFL Stiftung, eröffneten den „Berliner Abend“. ©Nadine Renneisen

Stadion als „Dosenöffner“

In der darauffolgenden Gesprächsrunde stellten dann Anna Becker (Koordinatorin des Lernzentrums vom 1. FC Union Berlin) sowie Moritz Voges (Koordinator des „Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC“) die Arbeit der Berliner Lernorte vor. Hierbei wurden sie von Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation des 1. FC Union Berlin, sowie dem Präsidenten von Hertha BSC Berlin Kay Bernstein unterstützt.

Dabei unterstrich Kay Bernstein: „Wir stehen in der Verantwortung, für die Jugendlichen eine gute Brücke zu sein. Das Olympiastadion mit seiner Geschichte, Anziehungskraft und Emotionalität ist ein wunderbarer Dosenöffner, um die Jugendlichen zu erreichen und miteinander zu reden.“ Christian Arbeit sagte: „Das Stadion ist einer der letzten Orte, in denen Menschen zusammenkommen, die vorher nicht aussortiert werden. Diese Chance zu nutzen, ist fast naheliegend.“

Einblicke in das Programm „Lernort Stadion“: Moderatorin Meili Scheidemann im Gespräch mit Anna Becker (Koordinatorin Lernzentrum 1. FC Union Berlin), Moritz Voges (Koordinator Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC), Tanaka Zveushe (Mitglied 11 für Hamburg im Rahmen der Initiative #TeamDemokratie), Christian Arbeit (Geschäftsführer Kommunikation 1. FC Union Berlin) und Kay Bernstein (Präsident Hertha BSC Berlin) (v.l.n.r.) ©Nadine Renneisen

Lehren und Chancen von Großturnieren

In der zweiten Gesprächsrunde des Abends wurde der Blick auf zwei große Fußballturniere, die Weltmeisterschaft 2022 und die Europameisterschaft 2024, gerichtet. Hierbei sprachen Bettina Bundszus, Abteilungsleiterin „Kinder und Jugend“ im Bundesfamilienministerium, Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, sowie Alina Schwermer, Journalistin und Autorin, über Erfahrungen und Lehren der WM und Chancen der kommenden EM in Deutschland.

Abgerundet wurde das Programm durch Musik sowie eine Poetry Slam-Darbietung einer ehemaligen Workshopleiterin von Lernort Stadion.

Treffen der Koordinator*innen aller Lernzentren

Der Berliner Abend fand im Rahmen des jährlichen Koordinator*innen-Treffens des Lernort Stadion e.V. statt. Regelmäßig kommen die Koordinator*innen der bundesweit 25 Standorte zusammen, um über Ideen zu sprechen, sich über zukünftige Aktionen auszutauschen und das bundesweite Netzwerk der Standorte auszubauen. Das Hauptthema des diesjährigen Treffens war das Wissensmanagement. Das eigene Wissen und die Expertise im Netzwerk zu halten und zu teilen und somit die Qualität und die Wirkung der Workshops in den Lernzentren sicherzustellen, standen inhaltlich im Mittelpunkt.