Das Bild zeigt die Moderatorin des Transferfensters, Imke Salander, sowie die Speakerinnen: Léa Krüger, Anna Winkler, Mailin de Groot und die Poetry Slammerin Clara Lösel.

01.08.2023

Die Balance finden: Wie Mädchen und junge Frauen durch Sport empowert werden können

Am 25.07.2023 fand das dritte digitale Transferfenster zum Thema „Mädchen in der Offensive: Young Female Empowerment durch Sport“ statt. Moderiert von der Podcasterin, Fitness-Athletin und -Influencerin Imke Salander diskutierten die Speakerinnen vor über 60 Gästen, welche Hürden Frauen und vor allem Mädchen im Sport haben, wie diese überwunden werden können und wie man sich und andere empowern kann. 

Trotz der Fortschritte in den letzten Jahren besteht heutzutage immer noch eine Chancenungleichheit im Sport in Bezug auf das Geschlecht. Neben mangelnden Basis-Strukturen im Leistungssport, wie unzureichender Personalunterstützung und Trainingsmöglichkeiten sowie einem Gender Pay Gap stoßen Frauen und Mädchen besonders im Amateursport auf zahlreiche Hürden und Hindernisse. Diese erschweren ihre Teilhabe und limitieren ihre Möglichkeiten, aktiv und gleichberechtigt am Sport teilzunehmen sowie die positiven Wirkungen des Sports in Bezug auf Entwicklung und Persönlichkeitsentwicklung zu nutzen.

Um aufzuzeigen, wie mit diesen Hürden umgegangen werden kann, haben folgende Speakerinnen in der digitalen Talkrunde ihre Erfahrungen und Tipps geteilt:

  • Anna Winkler (Projektkoordinatorin GIRLS HUB, Safe Hub Berlin/AMANDLA gGmbH)
  • Léa Krüger (Säbelfechterin & Mitglied des Präsidiums von Athleten Deutschland e.V.)
  • Mailin de Groot (Fachreferentin KLISCHEEFREI IM SPORT – no stereotypes, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.)
  • Clara Lösel (Poetry Slammerin, Texterin & Speakerin)

Clara Lösel eröffnete den Talk mit einem selbstgeschriebenen Poetry Slam zum Thema „Balance“. Wie fühlen sich Frauen und Mädchen, wenn sie die Balance zwischen ihren eigenen Vorstellungen – egal ob im Sport oder außerhalb – und denen der Gesellschaft halten müssen? Vor allem Säbelfechterin Léa Krüger konnte sich in vielen Zeilen des Poetry Slams wiedererkennen.

Im weiteren Verlauf betonte Mailin de Groot, dass, obwohl es eine Diskursänderung gibt, weiterhin Vorurteile und Stereotypen bestehen und es daher wichtig ist, sich selbst zu hinterfragen und diese bestehenden Stereotypen aufzulösen. Anna Winkler, die für das von der DFL Stiftung geförderte Mädchenprojekt Girls Hub arbeitet, gab zudem einen Einblick in Erkenntnisse aus einem Round Table Diskurs. Dieser beschäftigte sich damit, wie Sportangebote für Mädchen gestaltet werden müssen, damit junge Frauen sich wohl- und abgeholt fühlen. Weiterhin erläuterten die Speakerinnen, wie wichtig weibliche und vielfältige Vorbilder sind. Zum Abschluss führte Léa Krüger die anhaltende Präsenz von Gewalt an Frauen im Sport auf, in der sie jedoch vor allem im Hinblick auf den Umgang mit Gewalt eine Veränderung wahrnimmt.

Hürden und Herausforderungen für Mädchen und Frauen im Sport:

  • Fehlendes Selbstvertrauen
  • Stereotype
  • Unterschiede im Zugang zu verschiedenen Sportarten
  • Sicherheit
  • Fehlende mediale Aufmerksamkeit
  • Gewalt und Missbrauch

Möglichkeiten, um Frauen und Mädchen für Sport zu begeistern und zu empowern:

  • Vorbilder im Leistungssport und in der nahen Umgebung aufzeigen – vor allem vielfältige Vorbilder.
  • Zugänge zu Sportangeboten erleichtern: Mädchen benötigen oft mehr Zeit, um Sportarten auszuprobieren, bevor sie entscheiden, was sie interessiert. Deshalb sollte man Safe Spaces ausschließlich für Mädchen und Frauen schaffen, in denen sie sich diskriminierungsfrei ausprobieren können. Zudem sollten aber auch Mixed Angebote geschaffen werden, in die sie dieses Selbstvertrauen mitnehmen können.
  • Sichtbarkeit für weibliche Sportlerinnen vermehren – sowohl, um Mädchen Vorbildern aufzuzeigen als auch, um Leistungssportlerinnen zu mehr Sponsoren zu verhelfen.
  • Förderung der Sportangebote mit Teilhabe
  • Infrastruktur im Sport für Frauen ausbauen – insbesondere Basis-Strukturen sind ausbaufähig im Frauensport.
  • Elternarbeit betreiben: Aufgrund der unterschiedlichen Familiensozialisation von Mädchen ist vor allem die Elternarbeit ein wichtiger Punkt, um den Zugang zum Sport zu erleichtern.

Das Whitepaper des Round Tables von der DFL Stiftung & AMANDLA (Girls Hub) findest du unter diesem LINK

Hier den Talk in voller Länge anschauen: