Drei junge Frauen, die die Arme über die Schultern der anderen gelegt haben. Gute Laune beim regionalen „Willkommen im Fußball“-Cup 2021 in Berlin. ©DKJS/Dana Rösiger

17.12.2021

Sechs Jahre Engagement für junge Geflüchtete

Seit 2015 ermöglicht „Willkommen im Fußball“ jungen Geflüchteten den Zugang zu Sport, Bildung und weiteren Bereichen der Gesellschaft. Nach sechs Jahren endet die Förderung des Programms der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung durch die DFL Stiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Rund 5.000 geflüchtete junge Frauen und Männer aus mindestens 43 Herkunftsländern haben seit dem Programmstart Sport-, Bildungs-, Vernetzungs-, Qualifizierungs- und Austauschangebote von „Willkommen im Fußball“ wahrgenommen. Einige von ihnen waren von Beginn an dabei und haben sich gemeinsam mit dem Programm weiterentwickelt.

Verschiedene Akteure ziehen an einem Strang

Im Jahr 2015 wurde das Programm an bundesweit elf Standorten – von den sogenannten „Willkommen im Fußball“-Bündnissen – angeboten. Zuletzt waren es 23. Die Bündnisse bestehen aus Proficlubs, Amateurvereinen und lokalen Bildungsträgern, bürgerschaftlichen Initiativen oder kommunalen Akteurinnen und Akteuren. An vielen Standorten wurden in den letzten Jahren Strukturen geschaffen, die auch nach Auslaufen der Förderung weiter bestehen werden und die Fortführung des Programms gewährleisten.

Ziel des Programms ist es, Menschen mit Fluchtgeschichte zu empowern, damit sie auf eigenen Beinen stehen, sich ehrenamtlich einbringen und eine Perspektive erarbeiten können. Während zu Beginn Angebote gefragt waren, die eine Abwechslung im Alltag mit sich bringen, änderten sich die Bedürfnisse der jungen Geflüchteten mit der Zeit. Seit 2018 unterstützen die Bündnisse die Teilnehmenden verstärkt bei der Qualifizierung für das Ehrenamt im Sportverein sowie bei der Berufsorientierung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bereitstellung von Angeboten für Mädchen und junge Frauen. Für sie existierten deutlich weniger Sportangebote als für Jungen und junge Männer.

Beeindruckende Geschichten junger Geflüchteter

„Willkommen im Fußball” hat einige Teilnehmende in den vergangenen Jahren begleitet und ihre Geschichten erzählt. 2018 entstand eine Videoreihe über Hisham, Ibsa, Alaa und Yazan, vier Teilnehmer, die von ihrem langen Weg nach Deutschland, ihren Hoffnungen und Ängsten erzählten. Die aber auch darüber berichteten, wie ihnen „Willkommen im Fußball“ geholfen hat, in unserer Gesellschaft anzukommen. 2019 wurden Marah aus Dortmund und Saleh aus Mainz das gesamte Jahr begleitet. Sie berichten von der Wirkung der Bündnisangebote, wie sie durch das Programm Anschluss zu Gleichaltrigen gefunden haben, gesellschaftliche Strukturen kennenlernen und Verantwortung übernehmen konnten.

Im Vordergrund ist Marah zu sehen. Sie trägt einen orangefarbenen Pulli und hat eine Medaille um den Hals. Im Hintergrund sind weitere Menschen.
Marah bei der Siegerehrung des „Willkommen im Fußball"-Cups 2019. ©DFL Stiftung/Witters
Saleh steht mit den Armen vor der Brust verschränkt vor einer blauen Wand. An der Wand hängt ein Schild, auf dem "Respekt" steht.
Saleh aus dem Mainzer Bündnis hat viel mit „Willkommen im Fußball" erlebt. ©DKJS/Clemens Hess

Highlight: „Willkommen im Fußball“-Cups

Highlights für die jungen Menschen waren die „Willkommen im Fußball“-Cups, bei denen Teilnehmende aus ganz Deutschland in Berlin zusammenkamen, Fußball spielten, an Workshops teilnahmen und sich austauschten. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden 2021 fünf regionale „Willkommen im Fußball“-Cups statt.

Innerhalb der Programmlaufzeit sind unterschiedliche Materialien und Publikationen für Organisationen und Geflüchtete entstanden. Unter anderem auch fünf Handlungsempfehlungen für mehr Teilhabe von Menschen mit Fluchtgeschichte im Sport, welche von 20 Programmteilnehmenden erarbeitet wurden.

Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren im Rahmen von „Willkommen im Fußball“ engagiert haben!