Bundesliga-Stiftung unterstützt Initiative „aclive, aktiv leben“
Die Bundesliga-Stiftung unterstützt für die kommenden drei Jahre den Förderverein „aclive, aktiv leben“, der sich für den Behindertensport des TSV Bayer 04 Leverkusen engagiert.
Weitspringen ohne Beine, Schwimmen ohne Augenlicht – auch Menschen mit einer Behinderung treiben Hochleistungssport. Doch nach wie vor findet der Behindertensport in der Öffentlichkeit kaum statt. „Selbst viele Menschen mit Handicap wissen nicht, dass es Behindertensportangebote in ihrer Umgebung gibt“, sagt auch Steffi Nerius. Die amtierende Speerwurf-Weltmeisterin betreut seit 2002 eine Behindertensportgruppe beim TSV Bayer 04 Leverkusen. Hunderte Briefe hatte Nerius zu Beginn ihrer Trainerlaufbahn an Rehabilitationszentren, Sanitätshäuser und Behindertenschulen versendet, um potenzielle Athleten für ihre Leistungsgruppe zu finden. Aufgrund mangelnder Rückläufe habe sie dann zu unkonventionellen Methoden gegriffen. „Wenn mir ein Kandidat auf der Straße begegnet ist, habe ich ihn einfach angesprochen“, sagt Nerius. Mittlerweile betreut sie eine kleine, aber feine Gruppe.
Einige ihrer Sportler gehören zur absoluten Weltspitze, wie beispielsweise Markus Rehm. Dem Unterschenkelamputierten fehlen in seiner Klasse nur 4 Zentimeter bis zur Weltbestleistung von 6,79 Metern im Weitsprung. „Das sollte in dieser Saison noch möglich sein“, sagt der 21-Jährige. Dafür trainiert er hart. Aber auch Vanessa Low gehört in ihrer Klasse zur Weltspitze. Die 19-jährige Norddeutsche, die bei einem Unfall an einem Bahnübergang vor drei Jahren beide Beine verlor, startet bei den Doppeloberschenkelamputierten im 100-Meter-Lauf und im Weitsprung, wo sie mit 3,92 Metern den Weltrekord hält.
Trotz Spitzenleistungen – die finanziellen Mittel sind knapp. „Die Sportler kommen aus einem Umkreis von 50 bis 150 Kilometern. Wir würden gerne Fahrtkostenzuschüsse oder finanzielle Hilfen beim Kauf der teuren Sportprothesen bereitstellen“, sagt Nerius. Um dies zu ermöglichen, kam ihr 2006 die Idee eines Fördervereins. Aclive, aktiv leben – seit Mai 2006 unterstützt der Förderverein die Arbeit der Behindertensport-Abteilung des TSV mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zum aktiven Sport aufzuzeigen oder sich im Leistungsbereich den Traum von einer Paralympics-Teilnahme zu erfüllen. Ein ideales Projekt für die Bundesliga-Stiftung, die sich neben der Förderung des Behindertensports auch die Unterstützung von Spitzensportlern auf die Fahne geschrieben hat.
Die Gelder der Bundesliga-Stiftung werden vorrangig für die Leistungsgruppe eingesetzt. Insbesondere soll ein jährliches Trainingslager für die zehn besten Nachwuchsathleten und -athletinnen finanziert werden, die Chancen haben, 2012 am Paralympischen Jugendlager in London teilzunehmen. Dieses Lager, das von der Deutschen Behinderten-Sportjugend organisiert wird, möchte sportlich leistungsorientierten Jugendlichen durch den Besuch der Wettkämpfe und durch persönliche Treffen mit ihren Vorbildern einen sportlichen Anreiz geben, eine aktive Teilnahme an den nächsten Paralympics zu verwirklichen. Dort werden sie dann voraussichtlich auch Markus Rehm und Vanessa Low bei ihren Wettkämpfen live erleben können.
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