02.12.2025
Bewegung in der Kita mit dem VfL Bochum 1848. Foto: DFL Stiftung / Witters
02.12.2025
Nach den Berichten vom SC Freiburg und 1. FC Union Berlin geht unsere vierteilige Reihe „Bundesliga bewegt“-Standortreportagen weiter zum VfL Bochum 1848. In dieser Woche ist der Club besonders stolz: Das Projekt „Blau-Weißer Bewegungsraum“ belegte beim Finale des Deutschen Kita-Preises 2025 den zweiten Platz in der Kategorie „Bündnis des Jahres“, nachdem es 2024 bereits den UEFA Grassroots Award erhielten.
Mit der Reportagereihe zeigen wir die Vielfalt des Engagements der „Bundesliga bewegt“-Clubs und geben Einblicke in Programme und Standorte, die Kindern niedrigschwellige, sportartenübergreifende Bewegungsangebote bieten. In Bochum beginnt Bewegung schon im Kita-Alter – mit Spielen, Spaß und gezielter Förderung.
„Heute ist doch Montag?“, fragt Oskar, aber da die Tür zur Turnhalle weit offensteht und die anderen schon drinnen sind, muss er die Antwort gar nicht erst abwarten. Nichts wie rein zu Nima und Ben, zu Chinedu und Mia! Montag ist VfL-Tag. Die Halle füllt sich mit Energie, und Leon Schnücker lenkt sie in die richtigen Bahnen. Immer wieder montags bittet er die Vorschülerinnen und Vorschüler der Kindertagesstätte „Pfiffikus“ im Bochumer Stadtquartier Stahlhausen in den „Blau-Weißen Bewegungsraum“. Hier entdecken Kinder seit 2022 durch regelmäßige, niedrigschwellige Bewegungsangebote ihre Freude an Sportarten wie Fußball, Tanz oder Turnen. Soziale Herkunft oder finanzielle Möglichkeiten spielen keine Rolle. Der „Blau-Weiße Bewegungsraum“ ist die „Bundesliga bewegt“-Initiative des VfL Bochum 1848. Der Klub reagiert damit auf eine doppelte Herausforderung: Bewegungsmangel bei Kindern und überlastete Kitas. Für sein Engagement bekam der VfL schon den UEFA Grassroots-Award und steht im Finale des Deutschen Kita-Preises 2025.
Bewegung im frühen Kindesalter ist von zentraler Bedeutung für die motorische, kognitive und soziale Entwicklung von Kindern. Immer wieder verweisen Studien auf Entwicklungsverzögerungen und eine gestiegene Zahl von übergewichtigen Kindern. In Zeiten von Fachkräftemangel bei gleichzeitig gestiegenem Betreuungsbedarf sind die wenigsten Kitas in der Lage, diese Probleme allein zu lösen. Hier setzt der VfL an. Mit einem flächendeckenden Angebot und Trainern wie Leon, der Woche für Woche 13 Gruppen betreut und gerade aus dem Waldorf-Kindergarten um die Ecke kommt. Jetzt freut er sich auf Oskar, Nima und die anderen Fünfjährigen in Stahlhausen. Freude ist das Zauberwort: Wer sich schon im Kindergarten mit Begeisterung bewegt, bleibt auch später mit Herz und Spaß dabei.
Zur Begrüßung klopft Leon die Stimmung ab und legt drei Kegel in die Mitte. Grün heißt: alles gut. Gelb steht für „so lala“ – und Rot verrät, dass das Wochenende nicht ganz so toll war. Oskar entscheidet sich für grün, weil er sich wie immer auf Leon freut. Welches ist sein Lieblingsspiel? „Hase lauf, Hase sitz!“ Wildes Hasen-Gewusel erfüllt die Turnhalle, und Angelina Biela freut sich, wie begeistert die Kinder Leons minimalistische Vorgabe in Bewegung umsetzen.
Angelina war schon mit dabei, als der VfL den „Blau-Weißen Bewegungsraum“ vor dreieinhalb Jahren ins Leben rief. „Damals hatten wir für je eine Kita, Grundschule und weiterführende Schule einen Trainer und eine Trainerin“, nämlich sie selbst. Heute wollen 1.200 Kinder in 61 Gruppen betreut werden. Seit dem vergangenen Jahr wirkt Angelina als Bewegungskoordinatorin im Hintergrund und hat immer öfter mit einer Konkurrenz namens Playstation zu kämpfen. Manchmal beherrschen Kinder nicht mal die Grundlagen, also rückwärtslaufen oder auf einem Bein stehen.

Nachdem allerlei Hasen wild und glücklich durch die Turnhalle gelaufen sind, steht ein Geschicklichkeitsspiel auf dem Programm. Die Kinder jagen sich gegenseitig und krabbeln einander durch die Beine, was nicht allen so leicht fällt wie Oskar, aber das ist Teil des Konzeptes. „Bei diesem Spiel siehst du nach ein paar Wochen die krassesten Fortschritte“, erzählt Leon. „Am Anfang sind viele noch ein bisschen schüchtern. Aber nach ein paar Wochen erzählen sie schon ihren Freunden davon und integrieren die Spiele in ihren Alltag.“ Spätestens dann hat Leon gewonnen.
Nach 45 intensiven Minuten haben alle noch genug Luft für das Abschiedsritual. „Wen lieben wir?“ ruft Leon, und der neunstimmige Chor skandiert: „VfL! VfL! VfL!“ Oskar zieht die Turnschuhe aus und schleicht aus der Halle. „Das hat Spaß gemacht, war aber ganz schön anstrengend“, und bestimmt wird er am Abend müde ins Bett fallen. Wie immer, wenn VfL-Tag ist.
Mehr über das „Bundesliga bewegt“ und die Standorte gibt es auf Bundesliga bewegt – DFL Stiftung.
Fotos DFL Stiftung / Witters

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