27.01.2017

13. Erinnerungstag im deutschen Fußball

Auch 2017 unterstützt die Bundesliga-Stiftung den „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ – eine Initiative von „!Nie wieder“ zum Gedenken an die Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Damit bringt sie gemeinsam mit den Profi-Clubs zum Ausdruck, dass Rassismus und Diskriminierung keinen Platz in unserer Gesellschaft und im Fußball haben. Niemals dürfen sich gesellschaftliche Entwicklungen wie in der Zeit des Nationalsozialismus wiederholen!

Das Konzentrationslager Auschwitz wurde am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee befreit. An diesem Tag, der seit nunmehr 72 Jahren Erinnerungstag für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors ist, gedenken auch die Vereine im deutschen Fußball – zusammen mit ihren Fans – aller Menschen, die durch die Nazi-Diktatur und den Folgen ihrer Gräueltaten ihrer Heimat entrissen und in die Ungewissheit der Flucht getrieben wurden, derer, die es schafften an anderen Orten Fuß zu fassen und derer, für die Flucht oder Fluchtversuche keine Rettung bedeuteten.

Die Auswanderung sicherte vielen Verfolgten das Überleben. Jenö Konrad, Trainer des 1. FC Nürnberg, machte sich schon 1932 auf den Weg und fand später in den USA eine neue Heimat. Kurt Landauer, Präsident des FC Bayern München, verbrachte die Kriegsjahre in der Schweiz. Beide hatten Glück, in anderen Ländern Aufnahme und Unterstützung zu finden.

NS-Terror und Verfolgung

Anders ging es Martin Abraham Stock, Schiedsrichter sowie Verteidiger und langjähriger Funktionär bei der Spielvereinigung Hamburg-Altona. Ohne Vermögen blieben seine Versuche, ein Visum für ein anderes Land zu bekommen, erfolglos. Auf den gepackten Koffern saß er fest, als Nazi-Deutschland im Krieg seine Vernichtungsmaschinerie ins Unvorstellbare trieb. Statt Flucht folgte die Deportation, Jahre in Konzentrationslagern bei Zwangsarbeit. Er wurde im April 1945 von britischen Streitkräften aus dem KZ Bergen-Belsen befreit.

Martin Abraham Stock überlebte, doch Unzählige fanden den Tod, weil sie keine Möglichkeit bekamen, vor dem Unrecht, vor Krieg und Verfolgung zu fliehen. Viele wurden an den Grenzen abgewiesen. Auch lange nach Kriegsende bestimmten Flucht und Vertreibung den europäischen Kontinent, der sich nur langsam von den furchtbaren Ereignissen erholte.

Schutz von Verfolgten

Die Weltgemeinschaft zog aus den vielen Schicksalen ihre Lehren, verankerte das Recht Asyl zu ersuchen in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und verabschiedete 1951 ein bemerkenswertes Dokument: Die Genfer Flüchtlingskonvention sollte zuerst das Elend auf dem europäischen Kontinent lindern und die damalige Flüchtlingsfrage lösen. Heute verpflichtet sie Staaten weltweit, Verfolgten und Menschen in Not ihren Schutz zu gewähren, ihre Grenzen zu öffnen.

Aktiver Einsatz für Geflüchtete

Auch die Bundesliga-Stiftung setzt sich ganz konkret für Geflüchtete ein. Unter dem Motto „Mach einen Strich durch Vorurteile!“ organisierte sie als Dach des gesellschaftlichen Engagements des Profifußballs einen Integrationsspieltag und schloss daran das Programm „Willkommen im Fußball“ an. Bei dem bundesweiten Programm, an dem sich mittlerweile 21 Proficlubs und über 80 Partner beteiligen, werden offene Fußballtrainings mit Kultur-, Bildungs-, Qualifizierungs-, und Vernetzungsangeboten verknüpft und damit aktive Integrationschancen geschaffen.

Weitere Informationen zum 13. Erinnerungstag im deutschen Fußball und der Initiative unter www.niewieder.info