Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig. Die Corona-Pandemie hat diese Situation weiter verschärft: Kinder verbringen deutlich mehr Zeit vor dem Bildschirm, Alltagsstrukturen sind weggebrochen. Häufig fehlt der Zugang zu Bewegungsangeboten in ihrem direkten Umfeld, ihrem Sozialraum*.
Proficlubs, Sportvereine und soziale Einrichtungen haben diese Herausforderung erkannt und bieten jeweils vielfältige Bewegungsangebote an. Das Programm „Bundesliga bewegt“ will dieses Engagement unterstützen und helfen, die Angebote noch besser zu verzahnen.
* Als Sozialraum wird – kurz gesagt – das Lebensumfeld des Kindes oder des Jugendlichen verstanden, sowohl räumlich als auch sozial. Akteurinnen und Akteure innerhalb eines Sozialraums können u.a. Kinder- und Jugendzentren, Sportvereine, Kitas oder Schulen sein.
Mit dem Programm „Bundesliga bewegt“ möchten die DFL Stiftung und Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga Akteurinnen und Akteure in Sozialräumen vernetzen und so Kinder nachhaltig in Bewegung bringen.
Ziel des Programms ist es, Kindern und Jugendlichen 365 Tage im Jahr einen niedrigschwelligen Zugang zu hochwertigen, sportartenübergreifenden und aufeinander aufbauenden Bewegungsangeboten in ihrer Nähe zu ermöglichen. So tun sie mit viel Spaß etwas für ihre Gesundheit und Zukunft.
Zielgruppen der Initiative sind Kinder und Jugendliche im Kita- bis Mittelstufenalter, Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen wie Erziehungsberechtigte, pädagogische Fachkräfte, Trainingspersonal sowie weitere Akteurinnen und Akteure im Sozialraum.
„Bundesliga bewegt“ wurde von der DFL Stiftung, dem Sport-Club Freiburg und dem SV Werder Bremen initiiert. 21 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sind Teil des Netzwerks.
Dass Bewegung die Entwicklung junger Menschen entscheidend stärkt, zeigt sich nun auch in Zahlen: Eine aktuelle Social Return on Investment (SROI)-Analyse belegt den hohen gesellschaftlichen Nutzen von „Bundesliga bewegt“. Demnach erzeugt jeder investierte Euro 2,34 Euro Mehrwert für die Gesellschaft – insgesamt rund 10 Millionen Euro pro Jahr.
Die Analyse zeigt im Überblick:
Dieser Wert entsteht durch langfristige Effekte regelmäßiger Bewegung: bessere körperliche und psychische Gesundheit, höhere Bildungsabschlüsse, größere Chancen auf Erwerbseinkommen und geringere Arbeitslosigkeit. Damit trägt „Bundesliga bewegt“ nicht nur unmittelbar zur Freude an Sport und Bewegung bei, sondern wirkt auch nachhaltig positiv auf Bildung, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe.
Die Analyse wurde bewusst konservativ angelegt: Wichtige Effekte wie mehr Lebensqualität, ein gestärktes Gemeinschaftsgefühl oder die Förderung von Selbstvertrauen konnten nicht monetär berücksichtigt werden. Der tatsächliche Nutzen liegt also noch deutlich höher.
Die Pilotphase des Programms wurde bis September 2022 aus Mitteln von „AUF!leben – Zukunft ist jetzt.“ umgesetzt, einem Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dieses war Teil des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ der Bundesregierung.
Seit Oktober 2022 fördern die Deutsche Postcode Lotterie und die DFL Stiftung übergeordnete Maßnahmen (Qualifizierung, Vernetzung, Koordinierung) mit dem Ziel, „Bundesliga bewegt“ zu verstetigen, die beteiligten Proficlubs in ihrem Engagement zu unterstützen und den Wissenstransfer mit weiteren Partnern zu stärken.
So findet künftig auch ein enger Austausch zwischen „Bundesliga bewegt“ und ALBA BERLINs Initiative SPORT VERNETZT statt. Ziel dieser Kooperation ist es, Synergien zu schaffen und durch das Zusammenwirken gemeinsam Verantwortung für die bewegungsfreundliche Gestaltung des Umfelds junger Menschen zu übernehmen. Dabei sollen insbesondere Kinder mit erschwerten Startbedingungen in den Blick genommen werden. Darüber hinaus soll der Austausch mit weiteren Akteur*innen gestärkt werden und so ein bundesweites Netzwerk im Bereich Bewegungsförderung entstehen.
Projektmanager