14.08.2016

Supercup 2016: Manuel Neuer-Interview

Am 14. August 2016 findet der Supercup in Dortmund statt – das erste Spiel der neuen Bundesliga-Saison. Auch dieses Jahr begleitet die Bundesliga-Stiftung den Supercup: Das diesjährige Motto lautet „Jedem Kind eine CHANCE“. Manuel Neuer, Torhüter des FC Bayern München, der bei Borussia Dortmund zu Gast ist, füllt diesen Leitsatz schon lange mit Leben und engagiert sich mit seiner eigenen Manuel Neuer Kids Foundation für Kinder und Jugendliche. Zu dem Thema äußert sich Manuel Neuer, Pate für die Fördersäule Kinder der Bundesliga-Stiftung, im Interview – das Gespräch wird ebenfalls im Supercup-Magazin abgedruckt.

Herr Neuer, der Supercup 2016 steht unter dem Motto „Jedem Kind eine Chance.“ Warum ist es wichtig, dass Bundesliga-Stiftung, Clubs und Spieler diesem Thema eine Plattform geben?

Wir haben dank unserem Talent und durch unseren Beruf eine Popularität sowie wirtschaftliche Möglichkeiten, die uns geradezu verpflichten, den Schwächsten der Gesellschaft Hilfestellungen zu geben. Und das sind nun mal die Kinder. Uns für diese einzusetzen, ist nicht nur ein Dienst für die Menschen, die uns Fußballprofis wiederum in vielfältiger Weise, nicht allein durch den Stadionbesuch unterstützen. Wir können die Strahlkraft des Fußballs auch einsetzen, um andere finanzkräftige Teile der Gesellschaft zum Mittun zu animieren.

Mit der Manuel Neuer Kids Foundation haben Sie 2010 eine eigene Stiftung gegründet. Was hat den Ausschlag dafür gegeben?

Hierfür gab und gibt es mehrere Gründe. Einen ganz wichtigen habe ich gerade erklärt. Alles rührt aber auch von den eigenen Erfahrungen her, die ich als Kind und Jugendlicher aus Gelsenkirchen, bekanntlich eine Stadt mit einer besonders hohen Kinderarmutsrate, mit Blick auf meine Freunde und Kumpels machen musste. Während es mir glücklicherweise und dankenswerterweise immer gut ging, gab es bei vielen anderen Probleme, die jeweils auf deren wirtschaftlicher Familiensituation begründet waren. Es darf in unserer Gesellschaft heute nicht mehr sein, dass ein Kind um ein Pausenbrot betteln muss oder an einer Schulfreizeit nicht teilnehmen kann. Hier tragen wir eine große Verantwortung und sind geradezu verpflichtet, durch den Einsatz eigener Möglichkeiten für das Wohl Benachteiligter zu sorgen.

Seit mehr als zwei Jahren sind Sie der offizielle Kinderpate der Bundesliga-Stiftung. Welche Projekte der Stiftung gefallen Ihnen besonders gut?

Ich habe von Beginn an das Projekt „Fußball trifft Kultur“ gefördert. Das von meiner Stiftung errichtete Kinderhaus MANUS ist Projektstandort von Fußball trifft Kultur in Gelsenkirchen.

Sie erwähnten das von Ihrer Stiftung initiierte Jugendhaus MANUS. Die Bundesliga-Stiftung unterstützt das Haus. Was ist das für ein Ort?

Es hat sich – im Übrigen weniger durch mein Zutun, sondern vor allem durch den bedingungslosen Einsatz unserer Teammitglieder – zu einem wahren Kinderparadies entwickelt, in welchem sich tagtäglich mehrere Dutzend Kindern spielend tummeln, sie aber auch in Workshops und durch Hausaufgabenhilfen mit ernsten Bereichen des Lebens konfrontiert werden. Das Motto des Hauses, allen Kindern, egal welcher kulturellen oder sozialen Herkunft, Chancengleichheit zu bieten, wird insbesondere durch Projekte im Bereich Bildung umgesetzt.