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"Bundesliga bewegt" 1. FC Union Berlin Bewegung im Klassenzimmer mit dem 1. FC Union Berlin. Foto: DFL Stiftung / Witters

18.11.2025

Bewegung im Klassenzimmer: Wie der 1. FC Union Berlin Kinder in Schwung bringt

Teil zwei der Reportagereihe „Bundesliga bewegt“

Nach dem Auftakt beim SC Freiburg geht unsere vierteilige Reihe „Bundesliga bewegt – Standortreportagen“ in die nächste Runde. Diesmal sind wir beim 1. FC Union Berlin, wo Bewegung schon im Klassenzimmer beginnt. In den kommenden Wochen folgen Berichte über den VfL Bochum 1848 und den SV Werder Bremen.

Mit der Reihe zeigen wir die Vielfalt des Engagements der „Bundesliga bewegt“-Clubs und gewähren Einblicke in das bundesweite Programm sowie die Arbeit an einzelnen Standorten. Ziel von „Bundesliga bewegt“ ist es, Kindern und Jugendlichen das ganze Jahr über einen niedrigschwelligen Zugang zu hochwertigen Bewegungsangeboten in ihrer Nähe zu ermöglichen – für mehr Gesundheit, Bildung und Teilhabe.

Bewegung statt Stillstand: Wenn Mathe plötzlich zur Pause wird

Um kurz vor eins platzt Jonatan mitten in die Mathestunde. Frau Groth und die Klasse 1c beschäftigen sich gerade mit der Zahl 2, schwieriges Unterfangen, aber jetzt ist erst mal Pause. Bewegte Unterrichtspause, kurz „Bewupa“ genannt. Lauter Jubel ertönt. Die Kleinen haben Jonatan liebgewonnen, seitdem er zum ersten Mal im Auftrag des 1. FC Union Berlin bei ihnen aufgelaufen ist. Er bringt Bewegung in den Unterricht. Auch wenn gerade Mathematik ansteht und die Zahl 2 untersucht werden will. „Seid ihr bereit? – „Jaaa!!!“ Und los geht es mit der Bewupa, aber dazu später mehr.

Union macht Schule – Bewegung als Bildungsbaustein

Wenn Jonatan im Klassenraum der Amtsfeld-Grundschule in Berlin-Köpenick steht, ist das mehr als eine willkommene Abwechslung im Matheunterricht. Sein Besuch ist Teil des sozialen Engagements des 1. FC Union Berlin. Unterstützt wird dieses Engagement durch das Programm „Bundesliga bewegt“, getragen von der DFL Stiftung sowie 21 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga. Ab August 2026 haben Grundschulkinder in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Bewegungsangebote sind dabei ein entscheidender Bestandteil, um Bildung, Gesundheit und Chancengerechtigkeit zu fördern. Als Vorreiter setzen Berliner Schulen wie die Amtsfeld-Schule schon einen offenen Ganztagsunterricht um. Und stoßen dabei an Grenzen. Es mangelt an Fachkräften, der Rahmenplan lässt mit nur zwei Sportstunden pro Woche kaum Raum für Entfaltung. Diese Lücken sollen Projekte wie „Union macht Schule“ schließen.

Bewupa: Wenn Lernen in Bewegung kommt

Jonatan hat sich das Konzept der Bewupa selbst ausgedacht. Los geht es mit einer kleinen Fragerunde. „Warum ist Bewegung in der Schule so wichtig?“ – „Weil wir so viel sitzen.“ – „Wenn man so viel nachdenkt, wird das Gehirn müde!“ – „Sport ist gesund!“ Jonatan nickt und lässt die Kinder die Arme kreisen, später auch die Füße und den Kopf. Weiter geht es mit Bewegungsaufträgen. „Gehen!“, „stehen!“, „klatschen!“, „springen!“ Später wirft er die Befehle durcheinander, sodass die Kinder etwa stehen sollen, wenn er „gehen!“ ruft. Das kreative Durcheinander fordert auf spielerische Weise den Kopf genauso wie den Körper. Zum Abschluss folgen ein paar Konzentrations- und Entspannungsübungen, damit später auch die Geheimnisse der Zahl 2 gelüftet werden können. Frau Groth hat überhaupt kein Problem damit, dass Jonatan in ihren Unterricht platzt, ganz im Gegenteil: „Eigentlich müssten wir den Kindern noch viel öfter Bewegungsangebote machen“, sagt die Klassenlehrerin der 1c. „Aber woher soll das Personal kommen? Auch ich bin keine Sportlehrerin.“ Da sind Kooperationen wie die mit dem 1. FC Union Gold wert.

Sportliche Partner im Schulalltag

Jonatan beginnt seinen Tag an der Amtsfeld-Schule morgens im regulären Sportunterricht, den er vorher mit den Lehrkräften abstimmt und gemeinsam durchführt. Für die 1c haben sie sich ein Spielüberlegt, bei dem verschiedene Bewegungsaufgaben die motorischen Fähigkeiten der Kinder fordern und fördern. Immer wieder greifen Frau Groth und Jonatan ein, wenn ein Kind über die eigenen Füße stolpert und ein anderes die Anweisung nicht versteht. „Die kommen montags aus dem Wochenende und du weißt genau, dass viele von ihnen nur vor dem Fernseher gesessen haben.“

Was dagegen hilft? Bewegung, Bewegung und noch mal Bewegung. Die gibt es in den raren Sportstunden, in der Bewupa und der großen Hofpause, wenn Jonatan die Turnhalle aufschließt und mit den Kindern Federball oder Fangen spielt. Am Nachmittag bietet er noch eine Fußball-AG an. Um Nachwuchs für den 1. FC Union heranzuziehen? Jonatan lacht und schüttelt den Kopf. Es geht vor allem um Kinder, die sich kaum einem Verein anschließen würden, die einfach stolz darauf sind, dass sie auch dabei sind. Und sich nebenbei ein bisschen bewegen. Aber natürlich bleiben dabei auch die sportlichen Talente nicht unentdeckt: Wenn jemand besonderes Bewegungstalent zeigt, ganz gleich in welcher Sportart, werden er oder sie gezielt gefördert.

Mehr über das „Bundesliga bewegt“ und die Standorte gibt es auf Bundesliga bewegt – DFL Stiftung.

Fotos DFL Stiftung / Witters

DFL Stiftung Logo: Rotes Quadrat mit weißem, stilisiertem Herz und diagonalem Strich, darunter der Schriftzug "DFL STIFTUNG".

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